Da ich eingeladen wurde, etwas zum Leben im Archiv zu sagen, habe ich mich dafür entschieden, über drei Dinge zu sprechen: Das was unsere Arbeit antreibt; den Unterschied zwischen dem vergangenen Leben und den Spuren, das es im Archiv hinterlässt und jenem Leben, das die Biographie und im weiteren Sinn die Geschichtsschreibung für sich in Anspruch nehmen. Letztlich geht es mir um in Plädoyer für den Blick auf das Detail und damit den von Dilthey, Nietzsche und anderen in pejorativer Absicht gebrauchten Begriff der Mikrologie zu rehablitieren. Das werde ich in einigen Schritten versuchen. Nach einführenden Bemerkungen zu meiner Frage und meinem Zugang, möchte ich drei Beispiele geben: Historisch-philologische Autopsie, Autographensammeln und Altgier. Damit wird hoffentlich anschaulich, was sich im Detail analytisch beobachten lässt. Zum Schluss werde ich noch einmal darauf zurückkommen, in welcher Weise die Mirkologie womöglich eine heute angemessenere Form des Studiums des Geschichtlichen ist.