Abstract
Die erste Etappe des «Grünparks St. Johann», die 1988/89 auf dem Areal der Alten Stadtgärtnerei realisiert wurde, führte zu Bodenabsenkungen im Bereich des ehemaligen Spitalfriedhofs St. Johann. Dabei mussten rund 1000 Gräber des neuzeitlichen Friedhofs unter schwierigen Bedingungen in nur fünf Monaten freigelegt, untersucht und geborgen werden.
Einen Spitalfriedhof aus dem 19. Jahrhundert archäologisch und anthropologisch zu untersuchen ist für Europa bislang einmalig. Es bot sich uns hier die Gelegenheit, die knöchernen Reste von Menschen aus der Frühzeit der Industrialisierung zu bearbeiten, über die wir aus dem Spitalarchiv von damals noch individuelle und medizinische Daten zu finden hofften. Dazu kam der wichtige Umstand, dass die Belegungszeit nur etwa eine Generation betrug, wodurch eine anthropologische Momentaufnahme möglich werden sollte.
In der östlichen Hälfte der Grabungsfläche kamen unter dem Skeletthorizont die Fundamente zweier Steinbauten zum Vorschein. Der Abbruchschutt eines der Gebäude enthielt zahlreiche Funde aus dem 13. Jahrhundert.
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